Links-Rechts-Bias
Immer mehr News-Aggregatoren sprießen aus dem Boden, um dem angeblichen Links-Rechts-Schema entfliehen zu können und so den “Blindspot” aufzulösen. Sauber aufbereitet wird hier, wie Nachrichten aus der “linken” und “rechten” Ecke geschrieben werden und wenn man nur “eine Seite betrachtet”, welcher Blickwinkel einem fehlt - der sogenannte Blindspot.
Nehmen wir ein einfaches Beispiel: “Putins Russland führt Krieg gegen die Ukraine”. Die News-Aggregatoren zeigen einem erst ein mal, wie viele Medien von der “linken” und der “rechten” Ecke denn überhaupt darüber berichten. Ignoriert eine Seite die Nachricht vielleicht? Eventuell weil diese gegen das eigene Weltbild verstößt?
Und dann wird aufbereitet, was die jeweiligen politischen Richtungen denn eigentlich zu einem Thema sagen.
Die linke Seite also: “Putin ist der böse, Ukraine gut, Westen muss Waffen liefern”, während die rechte Seite eher in die Richtung tendiert “Putin ist nicht böse, Ukraine ist nicht so gut, Westen sollte keine Waffen liefern.”. Klassischer Links-Rechts-Bias. Ich denke, auf dieses simple Beispiel kann man sich relativ gut verständigen.
Das nun nicht jeder der sich als Links oder Rechts bezeichnen würde, dem o.g. zustimmen würde, ist nun natürlich doof für diese Aggegatoren. Siehe Wagenknecht und Ihr BSW zum Beispiel, die sich selbst als Links bezeichnen, aber gleichzeitig mit der faschistischen AfD beim Thema Putin Hand-in-Hand gehen.
Was ist Links und Rechts
Nun stellt sich aber für mich hauptsächlich die Frage, nach welchem Schema stellen diese Aggregatoren Medien denn in welche Schublade? Nun kann man es sich einfach machen und die ganzen MAGA-Fanzines in die rechte Schublade werfen, packt FOX-News dazu plus die Hardcore-Christen-Newsseiten und hat dann schon mal eine gut gefüllte Schublade mit Newsseiten, die sich auch gerne darin sehen.
Was wirft man denn aber nun in die linke Schublade? CNN? NY Times? MSNBC?
Was ist denn mit der Washington Post? Oder um bei den deutschen Nachrichten nachzuschauen? FAZ? Rechts? SZ? Links? Klar, bei der “Jxxxxn Freiheit” ist es einfach. “Jungle World” oder “taz” auch. Nius? Braucht man nicht darüber reden. Die springen mit Freuden schon selbst in die jeweiligen Schubladen, alleine um mit den anderen nicht in Kontakt zu kommen (aus Sicht der taz natürlich verständlich, das man den verrückten Reichelt nicht als Schubladennachbarn haben möchte).
Aber der Rest?
Butter bei die Fische
Wo stecken diese Blindspot-News-Aggegatoren denn nun diese ganzen “Mainstream”-Medien und kleinere andere Nachrichtenseiten denn nun hin? Wie stellen die fest, ob diese “Links” oder “Rechts” sind? So ganz klar wird das nicht, da kommt immer viel Blabla raus. Zum Beispiel: Wer ist der Eigentümer? Aber auch da stellt sich die Frage, woran machen die denn nun fest, ob der Eigentümer Links oder Rechts ist?
Aber was ein linkes Medium auf jeden Fall ausmacht, ist zum Beispiel der Klimawandel. Nein, ernsthaft. Wenn ein Medium den menschengemachten(!) Klimawandel nicht bezweifelt, dann sind die Links. Ja, wenn ein Medium also 99.9 % aller Klimaforscher folgt und nicht den 10 Mathematik-Professoren, die den Klimawandel anzweifeln, dann ist das ein eindeutiger Faktor, dass die in die linke Schublade können.
Wissenschaftsfreunde
Bleibt die Conclusio: Nachrichtenmedien die die Mehrheitsmeinung von Wissenschaftlern der jeweiligen Fachdisziplinen wiedergeben, dann sind die Links. Und Medien die auf Wissenschaftler hören, die nichts mit der jeweiligen Disziplin am Hut haben oder eine Minderheitsmeinung wiedergeben, dann sind die Rechts.
Warum genau sollte ich dann eigentlich die Meinung von Medien aus der “rechten Schublade” wissen wollen? Möchte ich dann da nicht einen Blindspot haben?